Samsung Q90R im Test: So gut kann ein LCD-Fernseher sein! (2024)

Fernseher-Test Samsung Q90R im Test

Foto: COMPUTER BILD

Uhr

Christoph de Leuw

Bei LCD-Bildschirmen gibt es keine Fortschritte mehr? Pustekuchen! Der brandneue Samsung Q90R setzt im Test neue und überraschende Maßstäbe.

Testfazit

Testnote

1,4

sehr gut

Samsung zeigt mit dem Q90R, was mit LCD-Bildschirmen möglich ist: Brillanz und Kontrast sind kaum zu toppen, Farben mustergültig natürlich – selbst unter großem Betrachtungswinkel bleiben die Farben satt und der Kontrast hoch. Außerdem wartet der Bildschirm mit der bislang besten Entspiegelung auf. Die Ausstattung ist klassenüblich komplett, die Bedienung schnell gelernt.

Pro

  • Natürliches, enorm brillantes Bild
  • Großer Betrachtungswinkel möglich
  • Sehr gut entspiegelter Bildschirm
  • Sehr gute App-Auswahl
  • Einfache Bedienung

Kontra

  • Kein Kopfhörerausgang
  • Kein analoger Videoeingang

Samsung rückt in jüngster Zeit unermüdlich seine

8K-Riesenfernseher

in den Mittelpunkt und präsentierte das futuristische Konzept

„The Wall“ mit Micro-LED-Technik

. Damit geraten leicht die normalen

Samsung-Fernseher 2019

aus dem Blickfeld. Das ist mehr als schade, denn da erzielt Samsung geradezu spektakuläre Fortschritte. Welche das sind, zeigt der Test des brandneuen Q90R. Zum Test trat die Variante GQ65Q90R mit 164 Zentimeter großem Bildschirm an, es gibt den Q90R auch eine Nummer kleiner sowie in größeren Versionen (siehe Modellübersicht weiter unten).

Samsung Q90R: Glänzt im Test, aber spiegelt nicht!

Heller, bunter, smarter – neue Fernseher warten mit immer neuen Superlativen auf. So auch der Samsung Q90R. Samsung bezeichnet ihn als

QLED-Fernseher

, das heißt: In seinem LCD-Bildschirm bringen wie üblich Leuchtdioden (LEDs) die Bilder zum Leuchten. Zusätzlich setzt Samsung zwischen den LEDs und dem LCD-Panel eine Folie mit sogenannten Quantum Dots ein. Das sind mikroskopisch kleine Partikel, die den LEDs zu einem breiteren Farbspektrum verhelfen. So kann der Bildschirm mehr Farben als üblich darstellen und damit

HDR-Filme (High Dynamic Range)

in voller Pracht wiedergeben. Aktuelle Kino-Blockbuster auf UHD-Blu-ray sowie Filme und Serien der Streaming-Dienste Amazon Prime Video und Netflix sind zunehmend mit HDR produziert. Die QLED-Technik steckte schon in Vorgängermodellen wie dem

Samsung Q9FN

, großartige Veränderungen gibt es beim neuen Modell nicht.

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Samsung modifizierte aber die Lichtführung zwischen LEDs, Quantum Dots und LCD-Panel. Durch die Reduzierung von Streulicht innerhalb des Bildschirms erlaubt der neue Q90R deutlich größere Betrachtungswinkel, als man bislang von LCD-Fernsehern kennt. Aus seitlich versetzter Zuschauerposition ist das Bild nur eine Spur dunkler, die Farben waschen aber nicht mehr aus und bleiben im Ton konstant. Fernseher mit der konkurrierenden

OLED-Technik

sind in diesem Punkt zwar noch etwas besser, in der Praxis ist der Unterschied jedoch vernachlässigbar. Zusätzlich verbesserte Samsung die Anti-Reflex-Maßnahmen innerhalb des Bildschirms. Das Ergebnis ist nichts anderes als spektakulär: Der Bildschirm scheint Raumlicht wie ein schwarzes Loch zu absorbieren. Seine Oberfläche ist zwar spiegelglatt, es spiegelt sich aber nichts! So ist es völlig egal, ob es im Raum hell oder dunkel ist, ob eine Lampe neben dem Fernseher steht oder sogar ein Fenster gegenüber liegt, das Bild bleibt brillant und kontraststark.

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Samsung Q90R: Natürliche Farbe, perfekter Kontrast

Apropos Kontrast: Mit dem Helligkeitsunterschied zwischen hellstem Weiß und tiefstem Schwarz haben viele LCD-Fernseher ihre liebe Not, weil sie kein tiefes Schwarz erreichen. Ursache dafür sind die oben erwähnten LEDs, die das Bild erst zum Leuchten bringen. In dunklen Bildbereichen schatten die LCD-Bildschirme das Backlight entsprechend ab. Das gelingt aber nie perfekt, sodass ein wenig Licht durchdringt, tiefschwarze Bildbereiche aufhellt und damit den Kontrast schmälert. Mit sogenanntem Local Dimming lässt sich das mindern, indem die Helligkeit der LEDs passend zur Helligkeit unterschiedlicher Bildbereiche geregelt wird. Oft erfolgt das aus Kostengründen nur für eine handvoll Zonen hinter dem Bild, sodass etwa um eine helle Lampe vor dunklem Hintergrund eine Licht-Aura durchschimmert. Der Q90R regelt die Helligkeit in 480 Zonen und mit sehr sanften Übergängen, sodass er tatsächlich enorm tiefes Schwarz im Bild darstellen kann. Selbst im Film-Abspann mit weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund fallen kaum Nebenwirkungen der Local-Dimming-Technik auf.

Die besten 4K-TVs

Platz

2

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Testnote

1,1

sehr gut

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Samsung

GQ55S95CAT

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Testnote

1,1

sehr gut

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LG

OLED65G39LA

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Samsung

GQ55S95DAT

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Samsung

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LG Electronics

LG OLED55G49LS

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LG OLED G49LS

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LG Electronics

LG OLED55G48LW

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Samsung

GQ65S95DAT

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LG Electronics

LG OLED65G49LS

Nicht verfügbar!

Komplette Liste: Die besten 4K-TVs

Dass die Samsung-Fernseher korrekte Farben beherrschen, ist nichts neues. Da macht auch der neue Q90R keine Ausnahme: Im Film-Modus ist er ab Werk nahezu perfekt normgerecht eingestellt. Läuft ein HDR-Film, schaltet der Samsung automatisch auf den größeren Farbumfang um und gibt bei der Maximalhelligkeit mächtig Gas. Knapp 1.600 Candela pro Quadratmeter erreichte der Q90 im Test bei korrekter Farbeinstellung. Das gehört zum Besten, was derzeit mit Fernsehern möglich ist und reicht für den Hausgebrauch völlig aus.

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Aktuelle HDR-Filme enthalten meistens maximal 1.000 Candela, da bietet der Samsung also noch Reserven. Außer den üblichen HDR-Verfahren HDR10 (auf

UHD-Blu-ray

und per Stream) und HLG (künftige TV-Sendungen) beherrscht der Samsung auch HDR10+, mit dem sich theoretisch ein noch höherer Kontrasteindruck herauskitzeln lässt. Theoretisch, weil es kaum Filme und Serien mit HDR10+ gibt und die Unterschiede bislang eher mit der Lupe zu suchen sind. Das ähnliche Konkurrenz-Verfahren Dolby Vision lässt Samsung links liegen. Frühere Samsung-Fernseher mit HDR-Fähigkeit konnten auch normale Filme und TV-Programme mit dem Bildmodus HDR+ so aufbrezeln, dass sie echten HDR-Produktionen ähnlich sahen. Diesen Modus hat Samsung leider gestrichen. Gut zum Zocken mit der Spielkonsole: Der Gaming-Modus vom Samsung Q90R reduziert den Zeitversatz zwischen Aktionen mit dem Game-Controller und der Reaktion auf dem Bildschirm, im Test von COMPUTER BILD lag die Latenz bei unkritischen 16 Millisekunden. Mit einer Xbox One und mit Gaming-PCs mit aktueller AMD-Grafik lässt sich das dank Freesync-Technik auf gut 6 Millisekunden reduzieren.

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Samsung Q90R: Ausstattung mit neuen Highlights

Beim Ton gibt sich Samsung konservativ. Im unteren Bildschirmrand stecken zwei Lautsprecher für Stereo-Ton, das war’s. Doch auch ohne Raumklang-Tricks und zusätzliche Bassboxen klingt der Q90R ordentlich, wenn auch etwas dröhnend und nasal. Im Menü lässt sich das leicht beheben: beim Equalizer den 100-Hz-Regler um zwei bis drei Stufen herabsetzten, 500 Hz eine Stufe rauf, 2 kHz wieder zwei Stufen runter und 10 kHz zwei rauf. Soundbars und AV-Receiver lassen sich am besten per

HDMI

anschließen. Dank eARC (enhanced Audio Return Channel, erweiterter Audio-Rückkanal) gibt der Samsung-Fernseher auch Raumklang in hoher Auflösung und in 3D-Formaten wie Dolby Atmos aus. Alternativ ist noch ein optischer Digitalausgang vorhanden, darüber hinaus Bluetooth für Kopfhörer. Einen herkömmlichen Kopfhörerausgang sucht man vergeblich.

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So gut sehen Samsungs QLED-TVs aus

Foto: COMPUTER BILD

Der Fernseher selbst kommt mit einem einzigen Anschluss aus. Da dockt das spezielle One-Connect-Kabel an, das zur One-Connect-Box mit den üblichen Anschlüssen für Antennen, HDMI und USB führt. So lässt sich der Q90R problemlos mit einer

Wandhalterung

an die Wand hängen. Für das dünne One-Connect-Kabel ist kein Kabelkanal erforderlich, der allfällige Kabelsalat konzentriert sich auf die One-Connect-Box. Die Anschlussbox hat auch den üblichen Einschub für Entschlüsselungsmodule (CI+), etwa von HD+ für die privaten HD-Sender per Satellit,

von Sky

oder von Freenet für die privaten

HD-Sender per Antenne (DVB-T2)

. Für HD+ ist das Modul nicht mehr notwendig, nach Eingabe eines Abo-Codes entschlüsselt der Samsung die privaten HD-Sender per Software. So sparen Besitzer des Samsung-Fernsehers 80 Euro für das Modul.

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Samsung Q90R: Sprachsteuerung und Apps

Mit seinen Funktionen und Menüs ist der Q90R ein typischer Samsung. Die minimalistische Fernbedienung erfordert manche Umwege über die Bildschirmmenüs. So fehlt etwa die rote Farbtaste, um im laufenden Fernsehprogramm in die entsprechende

Mediathek

des Senders zu wechseln. Das klappt bei Samsung mit einer Multifunktionstaste und zwei weiteren Klicks. Dafür lässt sich der schicke Alu-Handsender blind bedienen, die Augen können auf den Bildschirm gerichtet bleiben.

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Sprachsteuerung ist ebenfalls möglich, dazu ist in der Fernbedienung ein Mikrofon nebst Aktivierungstaste eingebaut. Darüber ist die Samsung-eigene

Sprachassistentin Bixby

erreichbar. Darüber lässt sich beispielsweise das gewünschte Fernsehprogramm im Klartext aufrufen, der Bildmodus ändern oder zur YouTube-App wechseln. Die komplette Bedienbarkeit per Sprache liegt aber noch in weiter Ferne. So lässt sich zum Beispiel nicht innerhalb von Streaming-Apps nach bestimmten Filmen, Serien oder Schauspielern suchen. Wer einen smarten

Lautprecher für Alexa

oder

für den Google Assistant

in Gebrauch hat, kann auch darüber den Samsung-Fernseher steuern. Während die Varianten der Sprachsteuerung kaum mehr als eine Spielerei ist, sind die zahlreichen installierbaren Apps ein echter Mehrwert: Neben den gängigen Apps für die großen Streaming-Anbieter Amazon Prime Video und Netflix gibt es auch Apps für

Sky Ticket

und

Sky Q

, außerdem für die Sport-Anbieter DAZN und Eurosport. Dazu kommt die Sportworld-App von Samsung. Die zeigt in einer Vorschau die anstehenden Fußball-Begegnungen der wichtigsten Ligen, welche Anbieter die jeweiligen Spiele übertragen und sie verlinkt gleich zur passenden App. Damit entfällt das Rätselraten, wo welche Partie zu sehen ist. Dass auch ein Werbefenster und der willenlose Universal-Guide mit unbrauchbaren Empfehlungen die schöne Menüleiste mit den installierten Apps bevölkert, schmälert die Freude an dem sonst so problemlosen Umgang mit dem Fernseher. Apple-Nutzer dürfen sich zudem auf ein Update freuen, das dem Samsung Q90R auch

Airplay 2

beibringt. Über diese WLAN-Variante von Apple lassen sich Filme vom iPhone, iPad oder von einem Computer mit iTunes direkt auf den Samsung-Bildschirm bringen.

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